Kunststoffspritzguss

Im Kunststoffspritzguss macht uns niemand etwas vor; in den letzten 50 Jahren haben wir uns als einer der Technologieführer für innovative Kunststoffverarbeitung etabliert – in den vergangenen Jahren immer stärker in den Bereichen Medizin, Diagnostik und Life Science.

Für medizintechnische Komponenten ist Kunststoff dank seiner günstigen Eigenschaften, wie Biokompatibilität, chemischer Beständigkeit oder Sterilisierbarkeit, ein zentraler Werkstoff. Kunststoffspritzguss ist dabei ein besonders effizientes Fertigungsverfahren, das neben der Realisierung großer Stückzahlen auch ein hohes Maß an Qualität, Wiederholgenauigkeit und Produktsicherheit gewährleistet. Über besondere Expertise verfügen wir im Bereich des Mehrkomponentenspritzgusses.

Nicht selbstverständlich für ein Spritzgussunternehmen ist der hauseigene Werkzeug- und Formenbau, in dem wir alle Werkzeuge für unseren Kunststoffspritzguss selbst entwickeln und fertigen. Dazu gehören auch die Wartung und Instandhaltung, die das A und O für die Qualität und Langlebigkeit der Spritzgusswerkzeuge sind.

Gut zu wissen

Die größte Herausforderung im Spritzguss von medizinischen Bauteilen sind die strengen Hygieneanforderungen, denen Medizinprodukte je nach Anwendung unterliegen. Wir produzieren nach ISO 13485 anforderungsspezifisch unter ISO-8- oder ISO-7-Reinraumbedingungen mit entsprechenden Hygienekonzepten und -prozessen. Dazu gehören vollautomatisiertes Handling über Roboter in eingehausten Fertigungszellen wie auch manuelle Fertigungsschritte in Reinraumumgebung und -kleidung. Auch analytenfreie Fertigung (ohne Eintrag von Fremd-DNA) leisten wir z. B. für bestimmte Diagnose-Produkte, wie PCR-Testkartuschen.

Zum anspruchsvollen Mehrkomponentenspritzguss gehören der Zwei-Komponenten-Spritzguss (2K) und der Drei-Komponenten-Spritzguss (3K). Je nach Anforderung werden zwei oder drei Kunststoffe in einem Arbeitsschritt während des Spritzgießens zu einem Bauteil verarbeitet. Damit entfallen zusätzliche Montageschritte.

Mehrkomponentenspritzguss ist immer dann gefragt, wenn sowohl technische als auch optische Eigenschaften durch die Kombination mehrerer Werkstoffe verbessert werden können. Der 2K-Spritzguss empfiehlt sich z. B. bei Hart-Weich-Kunststoffverbindungen. Wir haben langjährige Erfahrung im 2K- und 3K-Spritzguss und setzen dabei auf profunde Werkstoffkenntnis und die Anfertigung eigener, passender Werkzeugformen.

Beim Mikrospritzguss für Kleinstteile aus Kunststoff kommt es auf hohe Präzision an, um die engen Toleranzen bei winzigen Bauteilen einzuhalten. Für den Mikrospritzguss setzen wir modernste Spritzgussmaschinen mit elektrischen Antrieben und hochgenauer Ausführung ein, um ein extrem präzises Dosier- und Regelverhalten der Maschine gewährleisten zu können. Bei geringsten Mengen, die eingespritzt werden, muss die Maschine in der Lage sein, wiederholgenau und prozesssicher diese Dosierungen durchzuführen und die Kleinstmengen zu verarbeiten. Bei besonders kleinen Teilen, wie sie in der Medizintechnik häufig gefordert sind (z. B. kleinste Zahnkränze), kommt eine Mikrospritzeinheit zum Einsatz, deren Schneckendurchmesser nur einen einstelligen Millimeter-Wert beträgt. Anspruchsvoll ist auch das Handling bei der Entnahme der spritzgegossenen Kleinteile: Da sie kaum Gewicht haben, fallen sie nicht gut aus dem Werkzeug heraus und müssen z. B. mit kleinsten Vakuumsaugern abgesaugt oder mit speziellen Greiftechniken entnommen werden.

Werkzeuge für den Mikrospritzguss erstellen wir durch Feinstfräsen und Erodieren – häufig unter Zuhilfenahme von Mikroskopie. Zur Herstellung von Kleinstteilen nutzen wir zudem besondere Verfahren wie Lasertechnik oder LIGA (Lithographie, Galvanik, Abformung), je nach Anwendungsanforderungen.