Mit der Spezialisierung auf Mikrofluidik-Produkte, wie „Lab-on-a-Chip“ (Mikrolabore, die aufgrund ihrer Kompaktheit örtlich flexibel einsetzbar sind, z.B. Point-of-Care-Testing – „POCT“), hat RKT neue Prozessschritte wie das Liquid Handling etabliert. In der Mikrofluidik geht es um die Führung geringster Mengen an Flüssigkeit in filigranen geometrischen Kanälen von Kunststoffkartuschen. Dieses Handling von Flüssigkeiten erfordert höchste Präzision, um Reaktionsprozesse, die später in der fertigen Kartusche mit Probenmaterial erfolgen sollen (z. B. bei PCR-Tests), korrekt ablaufen zu lassen.
Verarbeitung geringster Flüssigkeitsmengen
Die Herausforderung bei der Verarbeitung biochemischer Flüssigkeiten z. B. für Diagnosemodule sind die geringen Mengen, die in Kunststoffkartuschen einzubringen sind. Bei falscher Dosierung droht eine Fehlfunktion in der Fluidik. Daher wird das sogenannte Mikrospotting bei RKT mittels Robotersystemen durchgeführt, um stets die exakte Menge positionsgenau und wiederholgenau einzupipettieren. Es handelt sich hier um Größenordnungen von wenigen Mikrolitern, die es mit einer Toleranz von plus/minus zehn Prozent einzubringen gilt.
Im Anschluss wandern die mit Flüssigkeiten bestückten Kartuschen in einen Trocknungsofen, wo die Lösungen eingetrocknet werden und so stabiler vorliegen, um später mit dem Probenmaterial reagieren zu können.
Daneben müssen in bestimmten Diagnose-Disks Stickpacks verarbeitet werden (Portionspackungen für Pufferlösungen). Es gilt, die Stickpacks lageorientiert mittels UV-Kleber positionsgenau in der Disk aufzubringen. Auch dieser Prozessschritt erfolgt bei RKT vollautomatisiert.